
Cl.F. -
Im Rahmen internationaler Ermittlungen gegen Kinderpornographie im Internet hat die Jugendschutz-Abteilung des "Service de Police judiciaire" (SPJ ) in den vergangenen Wochen 16 verdächtige Personen festgenommen, die sich über das "World Wide Web" Zugang zu Websites mit pädophilem Inhalt verschafft hatten. Gegenüber der Presse erklärte die zuständige beigeordnete Staatsanwältin Mariette Goniva: "Der Besitz von Bildmaterial jeglicher Art mit kinderpornographischem Inhalt ist strafbar!"
Bei den Durchsuchungen der Unterkünfte der 16 festgenommenen Personen wurden 20 Laptops und 30 Computer, eine größere Menge Videokassetten, CD-Roms und DVDs sichergestellt. Nach der erfolgten Auswertung des gesamten Materials sprechen die Polizeibeamten von etwa 300 000 Bildern mit pädophilem Inhalt.
Die Ermittlungen waren von der SPJ-Jugendschutz-Abteilung unter der Leitung der jeweils zuständigen Staatsanwaltschaften und Untersuchungsrichter aus Luxemburg und Diekirch durchgeführt worden.
"Luxemburg nicht von Pädophilie verschont"
Bei der Bekanntgabe dieses Schlags gegen die organisierte Kinderpornographie gestern Nachmittag im Polizei-Hauptquartier auf Verlorenkost wurde auch darauf hingewiesen , dass im Zuge einer internationalen Untersuchung, die in mehreren Ländern unter dem Decknamen "Landslide" erfolgte, 2003 und 2004 in Luxemburg 22 Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden, bei denen ebenfalls eindeutiges Beweismaterial sichergestellt wurde.
Der Leiter der Jugendschutz-Abteilung, Camille Weydert, betonte, dass Luxemburg keine Insel sei und nicht von Pädophilie-Fällen verschont bleibe. Aus diesem Grund seien in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten der Polizei mit dem Erwerb neuen technischen Materials und der Einstellung zusätzlichen Personals ausgeweitet worden. Er erwähnte insbesondere die Informatik-Spezialisten, die in der Lage seien, die sichergestellten Rechner auf Datenbanken mit pädophilem Inhalt zu überprüfen.
Camille Weydert warnte davor, zu glauben, dass der Besuch einschlägiger Internet -Sites anonym bleibe. Die Polizei sei in der Lage, nahezu alle Besuche auf diesen Seiten nachzuzeichnen und nachzuweisen.
Quelle des Artikels; LUXEMBURGER WORT (LU)