29.07.2003
In der Spam-Falle
Eine Internetfirma gerät in Erklärungsnot, weil eine unverlangte Werbe-Mail auf einen ihrer Server verweist.
Der Briefträger überbrachte keinen Liebesbrief, aber das wusste Daniel Rehbein schon, als er das Einschreiben entgegen nahm. Die Firma Tele Info aus Garbsen bei Hannover hatte ihm den Inhalt vorab zugefaxt. Erstaunt war der Dortmunder aber, dass das Unternehmen überhaupt reagierte. Schließlich hatte Rehbein nur im Usenet, einem Diskussions- und Nachrichtenzirkel im Internet, darüber berichtet, wie er Tele Info beim Sammeln von Adressen erwischt haben will, an die später unverlangte Werbe-E-Mails verschickt wurden.
Diese Behauptung zieht inzwischen Kreise: Immerhin sehen viele Surfer unverlangte Werbung, oft Spam genannt, als Geißel des Internet-Zeitalters. Weil ihre Tätigkeit nicht beliebt ist, bleiben viele Spamversender lieber anonym; wenn ihr Name bekannt wird, gibt es oft Racheakte aus dem Netz. Eine Firma, die unter Spamverdacht gerät, verliert daher schnell das Vertrauen, das sie für ihre Geschäfte im Internet braucht. Das gilt für Tele Info womöglich besonders, denn die Firma vermarktet einen Navigationsdienst: Wer ihn bucht, kann seinen Besuchern einen Routenplan zum eigenen Haus berechnen lassen oder zumindest seine Adresse auf einem Stadtplan markieren. Die Nutzer dieses Services nehmen zum Teil über ihre E-Mail-Adresse Kontakt mit TeleInfo auf.
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">Quelle: MICHAEL LANG / Süddeutsche Zeitung GmbH